Bundesrechnungshof weist WSV an, Kosten für Baum-Maßnahmen beim Land Berlin einzutreiben
[Update 31.1.: Heute, mit noch einer Woche Verzögerung, welche die Schwärzung der versehentlich weitergegebenen personenbezogenen Daten in Anspruch genommen haben soll, erhielten auch die außer WSA und WSD am Mediationsverfahren „Zukunft Landwehrkanal“ Beteiligten die Prüfmitteilung des Bundesrechnungshofs vom Juni 2009 mit Anmahnung 1.) einer Kostenbeteiligung der Berliner Bezirke Mitte, F’hain-Kreuzberg und Neukölln für die Fällung jener 38 Uferbäume (Juni/Juli 2007) und die Sicherung 21 weiterer am LWK (2007 ff.) sowie 2.) der „fehlenden Zielvereinbarung des Mediationsverfahrens“; ferner eine BRH-Stellungnahme von Mitte 2010, die sich auf eine Stellungnahme des BMVBS vom Oktober 2009 bezieht. − Eine weitere Stellungnahme des BMVBS gegenüber dem BRH vom 28.1.11 erreichte uns demgegenüber sehr zeitnah. All das ein wahrlich gewichtiger Vorstoß im Zuge der Transparenz-Offensive der WSV, zumal über den zweiten Punkt, worüber der BRH Aufschluss forderte, bislang − und auch in der hier thematisierten siebenstündigen Forumssitzung vom 24.1. − noch überhaupt nichts verlautete.
Und damit nicht genug erhielten wir heute Antwort auf unser Nachhaken am 21.12.10 bzgl. der ministeriellen Beantwortung der Kleinen Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion vom 17.12.10, die sich wie folgt zusammenfassen lässt: Wir haben geantwortet, was wir geantwortet haben und ansonsten ist der Meinungsbildungsprozess übers Mediationsverfahren „Zukunft LWK“ noch nicht abgeschlossen. − Nach den uns nunmehr vorliegenden Informationen kann uns diese Einschätzung nicht mehr verwundern. Auch wir bitten für unsern Meinungsbildungsprozess noch ein Weilchen um Geduld.]
Vorbemerkung zur Großwetterlage
Einerseits fehlen auf Grund von Schäubles Schuldenbremse allein im Bereich Wasserstraßen jährlich 500 Mio. Euro, andererseits gilt die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), deren Grundstruktur seit 200 Jahren nicht verändert worden und in der mehr als die Hälfte aller MitarbeiterInnen des BMVBS beschäftigt ist, schon geraume Zeit als völlig überdimensioniert. PolitikerInnen sprechen gar vom Staat im Staate, und immer wieder mahnt der Bundesrechnungshof (BRH) grundlegende Reformen an. (Allerdings wurde der Personalbestand der WSD Ost, wie der Leiter des WSA Berlin, Michael Scholz, zu betonen nicht müde wird, in den letzten Jahren bereits schon einschneidend abgebaut, während die Zeitungen immer wieder mit den alten Zahlen operieren.)
Darüber hinaus wurden im Rahmen des berüchtigten VDE 17 seit der Wende fast dreieinhalb Mrd. Euro in Aus- und Neubau von Flüssen, Kanälen, Schleusen und Häfen in die neuen Bundesländer gepumpt, doch hier gingen, wie die Medien in jüngster Zeit verschiedentlich berichteten [aktuell siehe hier, hier, hier und dort], nicht nur einmal mehr die Angebotsideologie, sondern sogar das Diktum „Straßen schaffen Verkehr“ nicht auf: Trotz aufwendigen Baus topmoderner Anlagen, spektakulärer Trogschleusen, Schiffshebewerke etc. blieb das Güterverkehrsaufkommen im Vergleich zu Rhein, Main, Donau auf Binnenschiffen im Osten minimal. Den Rest des Beitrags lesen »