Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin macht Rolle rückwärts

Vom Geist der Mediation verlassen

Scoping zur Umweltverträglichkeit gestrichen?

Wenigstens als Nerven zehrende bis tötende Achterbahn hat das Mediationsverfahren „Zukunft LWK“ auf seiner ersten Arbeitsgruppensitzung im neuen Jahr wieder an Fahrt aufgenommen. MitarbeiterInnen der Arbeitsgemeinschaft DHI-WASY und JWP stellten am vergangenen Dienstag (24.1.) die ausdrücklich als vorläufig benannte Endfassung der Studie zur ökologischen und naturschutzfachlichen „Bestandserfassung und Bewertung anhand vorhandener Unterlagen“ vor, deren erster Entwurf immerhin schon ein Jahr zurückliegt. Aus diesem Text ging noch eindeutig hervor, dass die Studie der Vorbereitung eines sog. Scoping-Termins und der gleichnamigen Unterlage dienen soll. Den Rest des Beitrags lesen »

Immer noch neue Zuständigkeiten

Nachträge zum „Stadtgespräch“ mit Berlins Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Michael Müller

Der Tagesspiegel hat eine recht detaillierte Darstellung der Veranstaltung vom letzten Donnerstag (18.1.) gebracht, nicht zuletzt, weil neben Frau Dr. Ursula Flecken von der Planergemeinschaft Berlin auch der Leitende Redakteur der Zeitung, Gerd Nowakowski, als Stichwortgeber Michael Müllers und dosiert kritisch Rückfragender auf dem Podium saß, derweil dem großen Auditorium in lächerlich knapper Zeit nur eine einzige Fragerunde zugebilligt wurde. So was wie Diskussion kann unter solchen Rahmenbedingungen, wie auch schon länger bekannt, nicht aufkommen.

Deshalb im Folgenden noch einige Nachträge aus stadtnaturschützerischer Sicht.

Metropolen-Marketing

Um mit der Flächenpolitik zu beginnen: das bornierte Metropolen-Marketing soll anscheinend moderat zurückgefahren werden und dem Liegenschaftsfonds Höchstpreis-Verwertung beim Privatisieren von Volkseigentum nicht mehr oberste Priorität haben; auch um den Mehrwert für die Stadt müsse es künftig gehen. Das wäre wahrlich ein spektakulärer Paradigmenwechsel, und gleich ist man versucht, hier einschlägige Begriffe wie Bruttosozialglück einzuwerfen, doch das wäre sicher übereilt. Wenn auch Mietenproblematik, längst real sich vollziehende Gentrifizierung und das „soziale Auseinanderfallen“, dessen Verhinderung für Müller übrigens vornehmste Pflicht der Stadtentwicklung ist, völlig zu recht breiten Raum einnahmen − mit Fokus auf Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums, wobei der Senator freilich nur von Mieten-Dämpfung (und nicht Deckelung) sprach −, seine wenigen konkreteren Vorschläge werden den akut von Verdrängung und Zwangsumsiedlung in die Außenbezirke Betroffenen schwerlich genügen. Den Rest des Beitrags lesen »

Naturzerstörung für Citypark geht ihren Gang

Angstlöcher sollen in großer Öde verschwinden

Noch ein anschaulicher Nachklapp zum Beitrag über kriminalpräventive Parkgestaltung im Vollzug. Der westliche Teil des Gleisdreieckparks, der ja als Fallbeispiel genannt wurde, zumal sich „hinter“ ihm horribile dictu ein Straßenstrich erstrecken soll, weshalb aus polizeilicher Sicht hier eine Parkanlage angeblich überhaupt deplaziert sei −, der Westpark also wird unter der Regie der senatseigenen Grün Berlin GmbH in neuerlichem Bruch der in der Projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) getroffenen Vereinbarungen sukzessive von Wildblumenwiesen-Narbe und jedweder Krautschicht, von allem Unterwuchs und Buschwerk, sprich: von den Angsträumen befreit.

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Sicherheitsgefühl versus Stadtnatur

Im Wald, da sind die Räuber

Kriminalpräventive Stadtentwicklung

Einerseits engagiert sich die Architektin Ingrid Hermannsdörfer sehr erfolgreich für die Akzeptanz von Solarstrom und Photovoltaik, genauer für gestalterisch gelingendes Integrieren von PV-Anlagen in Altbauten, denkmalgeschützte Gebäude und (Stadt-)Landschaften, auch mittels speziellen Designs der Solarmodule. Auf der anderen Seite jedoch scheint es der Planerin, will man diversen Berliner Blättern glauben [sieh hier, hier und dort], überhaupt ums Licht zu gehen: und zwar um mehr Licht im Interesse all derer, die sich im Dunkeln fürchten, und wider die bösen Absichten jener, die in dunklen Ecken ihre Verbrechen begehen, also z. B. mit Rauschgift handeln oder Kinder schänden. Auch Verwahrlosung, bspw. Graffiti oder auch nicht ordentlich eingekürzte Hecken und Sträucher in Grünanlagen, zieht nach dieser Lesart das Verbrechen an wie die Motten − nein, passt jetzt nicht. Haben wir hier so was wie den inkarnierten Konflikt von Ökologie (im Sinn von Energiewende), Genderproblematik und Naturschutz vor uns?

Alkis und Dealer vergrämen

Oft bedarf es zumindest nach Frau Hermannsdörfer nur ganz wenigem, etwa ein bisschen Bänkerücken am Neuköllner Hermannplatz, schon ist der Zweck erreicht, denn „Trinkern und Drogendealern soll der Aufenthalt ungemütlicher gemacht werden“, so die Expertin gegenüber der Berliner Zeitung.

[Update: „Architektur gegen Angst(t)räume“: Ingrid Hermannsdörfer war am 9.1. auch im Inforadio zu vernehmen und schlug (jedenfalls lt. Teaser) u. a. vor, dass ein regelmäßiger Wochenmarkt dafür sorgen solle, dass die Leute lieber auf den Hermannplatz gehen. − Ihr Vorschlag ist bekanntlich seit einigen Jahrzehnten umgesetzt…]
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