Ufermauer nur dekorativer Oberflächenschutz

Neue Statik: Baumbestand stabilisiert Böschung!

Von der 35. Forumssitzung zur „Zukunft Landwehrkanal“

Schon in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts − noch war der Senat von Berlin für die Unterhaltung des Landwehrkanals zuständig − war bekannt, dass „die Standsicherheit der alten Ufermauern rechnerisch nicht mehr nachweisbar [ist]“, wie Peter Neugebauer 1989 in der Zeitschrift Berliner Bauwirtschaft schrieb. „Die Tatsache, daß bisher nur wenige Schäden an den hohen Ufermauern eingetreten sind, deutet lediglich an, daß eine rechnerisch nicht mehr nachweisbare Standsicherheitsreserve stützend wirkt“, heißt es im Artikel weiter und an anderer Stelle: “Das äußere Erscheinungsbild der Ufermauern deutete darauf hin, daß die Standsicherheit entgegen den Berechnungen höher anzusetzen ist. […] Zur Klärung dieser Diskrepanz und zur Ermittlung der tatsächlichen Standsicherheit wurde ein Belastungsversuch durchgeführt. […] Er hat die vermutete Standsicherheitsreserve bestätigt.“ Soweit Neugebauer 1989.

Von der erneuten Auswertung dieses Belastungsversuchs berichtete auch Christian Schmidt vom Darmstädter Ingenieurbüro Krebs und Kiefer (KuK), das vom WSA überaus spät, wenn auch nicht mit einem weiteren Belastungsversuch, sondern mit einem angeblich ganz neuen Herangehen zur statischen Berechnung des Bauwerks oberhalb der Wasserlinie [„Kleiner Gleitkreis“] beauftragt, nämlich mit numerischen Untersuchungen zu den Bodenkenngrößen für die Uferböschungen nach der Finite-Element-Methode (FEM). Den Rest des Beitrags lesen »

„Baumarbeiten“ zum Frühlingsbeginn am Landwehrkanal

Kronenschnitt und Fällung in der Vegetationsperiode

Bezirke versäumen Information des Mediationsforums

Platanen vor Synagoge, Fraenkelufer

Reduzierte Platanen vor Synagoge

Ob das dpa-Foto vom Amazonas-Kahlschlag die Wichtigkeit des Baumschutzes hierzulande relativieren oder ihn gar lächerlich machen soll, bleibt das Geheimnis der taz-Redaktion. Fakt ist, dass wir auch in Berlin fachlich nicht gerechtfertigte und deshalb in der jetzigen Vegetations- und Brutperiode (1. März bis 31. August jetzt auch in Berlin [BNatSchG: 30. September]) gleich doppelt unrechtmäßige Kronenrückschnitte oder Fällungen [siehe § 29 (1) 5 NatSchGBln   entspr. § 39 (5) 2 BNatSchG] nicht deshalb hinzunehmen bereit sind, weil es woanders noch ungleich schlimmer abgeht.

[Update 26.3.: Hier aus aktuellem Anlass eine von den BaL beauftragte Stellungnahme des Baumsachverständigen, Dr. Barsig, zu Baumarbeiten in der Vegetations- und Brutperiode .]

Nach viereinhalb Jahren Mediation ist es nicht nur eingedenk seiner Veranlassung, sondern auch mit Rücksicht auf die insbesondere von den BürgervertreterInnen in dieses komplexe Verfahren ehrenamtlich investierte Arbeitszeit und -kraft schlicht unerträglich, dass trotz aller einschlägigen Absprachen und vereinbarten Handlungsroutinen, wenn es um Bäume involvierende Maßnahmen am Landwehrkanal geht, von diesen immer mal wieder entweder erst im Nachhinein nach längst vollendeten Tatsachen oder durch eine lapidare Pressenotiz auf der entsprechenden Bezirksamtswebsite zu erfahren. Den Rest des Beitrags lesen »

Alexander Schaël †

Ein Nachruf

Wie wir gestern erfuhren, ist unser Freund und Mitstreiter Alexander Schaël am vergangenen Wochenende plötzlich gestorben. Wir sind bestürzt und fassungslos!
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Alexander hinterlässt seine Frau und zwei halbwüchsige Kinder. „Bis die groß sind, muss ich noch ’ne Weile fit bleiben“, meinte er erst kürzlich, doch er wurde nur 49 Jahre alt.
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Biologe, Limnologe und beim Berliner Landesverband der Grünen Liga zuständig für Gewässerökologie, hat sich Alexander jahrzehntelang für den Schutz unserer Gewässer engagiert, war auch von Anbeginn im Mediationsverfahren „Zukunft Landwehrkanal“ dabei und setzte sich über vier Jahre leidenschaftlich für eine naturverträglichen Sanierung ein.
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Mit seinem profunden Wissen um den Lebensraum Wasser im Allgemeinen und den LWK im Besonderen − schon in seiner Diplomarbeit widmete er sich der Aquaflora und -fauna im Kreuzberger Urbanhafen − hat er die Bürger- und AnwohnervertreterInnen nicht nur im Verfahren zum „Kanälchen“, wie er’s liebevoll bis ironisch nannte, sondern auch bei Fragen zu anderen Berliner Gewässern jederzeit unterstützt.
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Ohne viel Aufhebens praktizierte er so den dringlichen Brückenschlag zwischen Wissenschaften und Zivilgesellschaft, auch als Dozent im BANA-Studiengang an der TU Berlin, der Menschen im Anschluss ans Erwerbsleben noch ganz neue Perspektiven selbstbestimmter, sinnvoller Tätigkeit in den Bereichen Stadt, Umwelt und Gesundheit eröffnen will.
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Viel zu langsam gingen Alexander die Bestrebungen voran, zur Eindämmung des regelmäßig wiederkehrenden sommerlichen Fischsterbens die Wasserqualität in unseren Kanälen zu verbessern.
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Und neben der Schaffung ökologischer Trittsteine hat er immer wieder dafür plädiert, an geeigneten Stellen des LWK die Barriere zwischen Land und Wasser durchlässiger zu gestalten, nicht zuletzt um Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, ihren Forscherdrang auszuleben, damit sie kennen lernen, was sich zu schützen lohnt.
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Alexanders Expertise, Hilfsbereitschaft und feinsinniger Humor werden uns sehr fehlen; gerade jetzt würden sie dringender gebraucht denn je!
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Unsere Gedanken sind bei Alex und seinen Hinterbliebenen.
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Für die Bäume am Landwehrkanal e.V.
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Birgit & Achim

Alexander Schael mit Senatsvertreter am LWK, Mai 2011

Alexander Schaël (re.) mit Senatsvertreter am LWK, Mai 2011

Bundesregierung zur „Zukunft Landwehrkanal“

Zur Antwort auf eine Kleine Anfrage der LINKEN

Inzwischen ist die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zum Mediationsverfahren „Zukunft Landwehrkanal“ von Mitte Februar bzw. Anfang März online, es gab auch schon verhaltenes Presseecho, so dass es hohe Zeit ist, etwas detaillierter auf die vom Parlamentarischen Staatssekretär im Verkehrsministerium, Enak Ferlemann, formulierte Stellungnahme einzugehen.

Der umfangreiche Katalog von insgesamt 34 Fragen enthält leider auch solche, die vom Gang der Ereignisse schon vor einiger Zeit überholt wurden und sich also nicht ganz auf der Höhe des Verfahrensstands befinden, doch der Aussagekraft der Antworten tut das erfreulicherweise wenig Abbruch. Den Rest des Beitrags lesen »

Umstrittene Baumfällungen im Kl. Tiergarten

[Update: Die öffentliche Ortsbegehung zur Einschätzung der Bäume im Bauabschnitt 2 zwischen Thusnelda-Allee und Stromstraße wurde vorvelegt auf den

Montag, 19.03.2012, 16:30 Uhr.

Eine Einschätzung der Bäume seitens Latz+Patner  hier runterladen.]

Rapides Einschrumpfen des Beteiligungsformats

Eine unbefriedigende Veranstaltung

Am vergangenen Samstag (10.3.), mitten im Wochenende, landete, was in einem Beschluss der BVV Mitte vom September 2011 als Mediationsverfahren zur umstrittenen Umgestaltung von Ottopark und Kleinem Tiergarten gestartet und dann im Dezember zum Runden Tisch geschrumpft war, als öffentliche Sondersitzung des Ausschusses für Soziale Stadt, QM, Verkehr und Grünflächen in der historischen Turnhalle der Miriam-Makeba-Grundschule. [Siehe auch Berliner Zeitung vom 12.3.]

Zuvor hatte Mittes neuer Stadtentwicklungsrat Carsten Spallek (CDU) vor dem Hintergrund der Haushaltssperre die Durchführung eines Runden Tischs als für den Bezirk zu kostspielig abgelehnt. Schließlich hatte die Mehrheit der Bezirksverordneten von SPD und CDU für dieses Kleinstformat von Beteiligung votiert, die Grünen sich enthalten.

Wenigstens soll es am Mittwoch, 21. März, vor einer weiteren Sitzung desselben BVV-Ausschusses ab 17 Uhr noch eine Ortsbegehung des zweiten Bauabschnitts zwischen Thusneldaallee und Stromstraße geben, um über das Schicksal der 25 gesunden Altbäume in diesem mittleren Teil des Kleinen Tiergartens zu beraten.

Sonderausschusssitzung zum 2. Bauabschnitt im Kl. Tiergarten

Sonderausschusssitzung zum 2. Bauabschnitt Kl. Tiergarten in Miriam-Makeba-Schule


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Die Bäume sind futsch!

Nach 14 Jahren angeblicher Gefährdung gefällt

Baumbestand der Kohlfurter Straße in Kreuzberg weiter gelichtet

Verkehrsunsicher?

Freie Sicht!

Für vier, angeblich den Gehweg unsicher machende Pappeln vor der Jens-Nydahl-Grundschule blieb alle Intervention vergeblich und der Friedrichshain-Kreuzberger Baustadtrat Hans Panhoff (B’90/Grüne) hart: In seiner Gegenwart wurden sie, wie angekündigt, gestern Vormittag (5.3.) gefällt.

Verwaltung wie Fällfirma hatten mit Protesten gerechnet, aber die AnwohnerInnen wollten sich das Schauspiel dieses absolut überflüssigen Aktionismus‘ offenbar nicht antun, wobei auch nicht verschwiegen werden soll, dass im Vorfeld manche meinten, da sei doch eh nichts mehr auszurichten, während andere ihr Einverständnis bekundeten.

Ein Mitarbeiter der ausführenden Firma äußerte demgegenüber, hier hätte es sicher auch noch andere Möglichkeiten zur Herstellung der Verkehrssicherheit gegeben als die Finallösung. Anders als bei früheren Fällungen [siehe Foto ganz unten] wurde gestern jeweils der Stubben sogleich ausgefräst, der Boden der Baumscheibe ausgetauscht und die Pflanzgrube mit Oberboden aufgefüllt. Den Rest des Beitrags lesen »