BaumschützerInnen-Info vom 23.1.08
Von den Schwierigkeiten, Gutes zu tun
Die Nachricht vom Angebot der Accor-Hotelgruppe, die Pflanzung von 300 Bäumen am Landwehrkanal zu sponsern, wurde einhellig begrüßt, vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg, in dessen Zuständigkeitsbereich auf Vorschlag des Denkmalschutzes die ersten gepflanzt werden sollten, allerdings nur „im Grundsatz“, denn so eine Aktion verursache doch viele Neben- und Folgekosten, die bedacht sein wollen. Das ’89 im Auftrag des LDA auf Grundlage der Pläne Lennés erstellte Gutachten müsse lt. Lingenauber vom betreffenden Gutachter aktualisiert werden, um die Stellen, wo Bäume fehlen, zu ermitteln, und die dadurch anfallenden Kosten soll nun der Sponsor gleichfalls übernehmen. Das WSA, das noch viele [sic!] Ersatzpflanzungen werde vornehmen müssen, sieht jedenfalls nicht ein, warum es für die Profilierung einer Hotelgruppe zahlen soll.
So ergeht es privaten Spendern übrigens regelmäßig, die übers Pflanzgut hinaus oft auch noch jahrelang für die Pflege aufkommen und entsprechende Garantien übernehmen sollen, ja es gibt Bezirke, die Baumspenden entweder ganz ablehnen (Neukölln) oder die Bereitschaft hierzu, ebenso wie die Übernahme von Baumpatenschaften, die Bepflanzung von Baumscheiben etc., in einem Gestrüpp bürokratischer Regularien ersticken (doch daneben hat’s auch Positivbeispiele wie etwa Charlottenburg-Mitte). Angesichts der notorisch zu knappen Mittel für die Grünflächenpflege, die Neupflanzung gar nicht mehr zulassen, erschließt sich der Sinn solchen Vorgehens nur schwer.
Es wurde entschieden, eine kleine Gruppe zu bilden, zu der VertreterInnen des AUN Kreuzberg, des Landesdenkmalamts, des WSA (damit nicht etwa dort gepflanzt werde, wo nachher saniert werden muss!), natürlich der Arcor-Gruppe sowie der LDA-Gutachter gehören, die die Sache exemplarisch für den Standort Urbanhafen auslotet und sodann dem Forum berichtet.