BaumschützerInnen-Info vom 31.03.08
Öffnung der Anlegestellen – Diversifizierung des Angebots!
Es trifft nun in der Tat zu, dass die BI eine Überprüfung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten im Zusammenhang mit jener ersten Havarie auch im Hinblick darauf anstrebt, die Blockadehaltung der großen Reedereien aufzubrechen, die faktisch die Anlegestellen monopolisieren und sich weigern, sie Mitbewerbern zu öffnen, während andererseits von WSA und Reedern unisono behauptet wird, dass für weitere Anleger kein Platz und der LWK voll sei. (Allenfalls am Halleschen Tor sah Riedel-Geschäftsführer Freise unlängst noch ungenutzte Kapazitäten, während Max Hiller vom Sportbootverband solche auch noch anderswo sieht — sei’s im historischen oder im Urbanhafen, sei’s am Studentenbad —, so dass der AK übereinkam, anlässlich der gemeinsamen Kanalbefahrung unter Leitung von Jörg Augsten am 4. April zu versuchen, auch diese Frage zu klären.)
Der BI und den von ihr repräsentierten BürgerInnen aber geht es um eine Diversifizierung des Angebots in der Fahrgastschifffahrt hin zu alternativen, idealerweise emissionsfreien Antriebsarten, deren technische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit etc. z. B. Loch und Freise mit wechselnden Argumenten entschieden bestreiten. Deshalb bedarf es, wenn es hier weiterhin kein Entgegenkommen gibt, der „Peitsche des Verursacherprinzips“, wie vielleicht in etwas unglücklicher Metaphorik formuliert wurde, dem Insistieren auf der Frage, wer denn den Kanal kaputtgefahren habe, oder aber mit Blick auf die aktuelle Wettbewerbsverhinderungsstrategie einer wettbewerbsrechtlichen Überprüfung der Situation.
Entgegen dem Resumée von Mediator Kessen beim letzten Treffen ist hier auf der rechtlichen Schiene durchaus noch voranzukommen, zumal ja auch das WSA lt. Frau Kummerlöw eine Gemeinschafts- und Mischnutzung von Anlegern begrüßen würde. Diese zu befördern und damit innovativen nachhaltigen Antriebsarten, denen die stellv. Amtsleiterin wie auch Jens Dingler vom Schifffahrtsbüro nach eigener Aussage ebenfalls positiv gegenüber stehen, zum Durchbruch zu verhelfen, sollte der AK bzw. — selbstredend neben anderem — das ganze Mediationsverfahren genutzt werden! Wenn in dieser Hinsicht allerdings keine substantiellen Verbesserungen erreicht würden, verlohne der enorme Zeit- und Kraftaufwand nicht und müssten wieder Wege politischer Auseinandersetzung und der Erzeugung öffentlichen Drucks beschritten werden. Und nebenbei bemerkt: Wenn die Kosten für die Folgeschäden des konventionellen Fahrgastschiffsbetriebs internalisiert würden, wäre die Solarschifffahrt auf dem LWK mit einem Schlag wettbewerbsfähig!