Wanted: Innovativer Sachverstand!
Hartnäckig beharrten die BürgervertreterInnen auf Erfüllung einer unserer Hauptforderungen ans Mediationsverfahren: dass nämlich ein Etat für die Beauftragung unabhängiger Sachverständiger/Gutachter in angemessenem Umfang zur Verfügung gestellt werde —, bis schließlich, wie berichtet, Tjark Hildebrandt, (Leiter Regionalmanagement bei der WSD Ost), sich im Verlauf der 3. Mediationsforumssitzung bereiterklärte, die Kosten für einen alternativen Sachverständigen bzw. ein alternatives Gutachterbüro zu tragen. Dies hat inzwischen auch in der Presse als wichtiger Verhandlungserfolg der BürgervertreterInnen gebührend Beachtung gefunden.
Indirekt wurde damit auch endlich eingeräumt, dass die (bekanntlich ohne Ausschreibung und nach wie vor ohne Bekanntgabe der Leistungsanforderungen!) vom WSA beauftragten Plass’schen Ingenieure mit ihren elf Varianten durchaus nicht die technischen Möglichkeiten erschöpft haben und dass auch für kurzfristige Maßnahmen sowie die Baustelleneinrichtung andere Optionen denkbar sind als jener längst geplante Einsatz von Spundwänden aus zehn Meter langen Stahlbohlen, die uns Albrecht Biewald gerne als das wasserbautechnische non plus ultra andienen möchte.
Nun aber kommt alles darauf an, baldmöglichst Sachverständige mit innovativen Ideen und Konzepten zu finden und für die Mitarbeit zu gewinnen, zu welchem Zweck Winfried Lücking, Leiter des Flussbüros beim BUND, die Veranstaltung eines Workshops vorschlägt, an dem teilzunehmen Fachleute aus dem In- und Ausland unverzüglich eingeladen werden sollten. — Wir können hier nur abermals dringend dazu aufrufen, dass jede(r), die oder der etwas Sachdienliches, Hinweise, Tipps, Kontaktdaten etc. besteuern kann, sich mit uns in Verbindung setzt!
Währenddessen werden, wie wir erfahren, auch von Seiten des WSA Fühler über die Landesgrenzen ausgestreckt, und wir begrüßen nachdrücklich, dass offenbar endlich Bewegung in die Sache kommt und die althergebrachten Pfade vielleicht doch noch verlassen werden…
Auf der anderen Seite wollen wir freilich auch nicht aus den Augen verlieren, was wir im AK Naturhaushalt und Landschaftsbild wie auch auf der letzten Forumssitzung vereinbart haben, dass wir nämlich zunächst unsere eigenen Anforderungen und Kriterien an eine gelungene Sanierung formulieren, daraus quasi unsere eigene Leistungsbeschreibung gewinnen, um erst im nächsten Schritt die Möglichkeiten ihrer technischen Umsetzung zu erkunden. Dies aber wäre dann Aufgabe des Vorhabensträgers, des WSA: in einer öffentlichen, europaweiten Ausschreibung die geeigneten Fachleute zu finden!
Damit nun aber nicht der Eindruck aufkommt, alles drehe sich um die Sanierung des LWK, nur hier gebe es Bäume und Stadtnatur zu verteidigen und das Mediationsverfahren sei der Nabel der Welt, ein Schwenk zum Prenzlauer Berg…