BaumschützerInnen-Info vom 23.1.08
Der Berliner Verbau
VerteterInnen der BI aber mochten sich mit der Vorstellung, dass zur Hantierung mit zehn Meter langen Bohlen der Arbeitsraum von überhängenden Baumkronen freigeschnitten werden müsste, nicht anfreunden und forderten, die Vorschläge eines niederländischen Wasserbauers im Hinterkopf, immer wieder nach alternativen und zumindest kleinteiligeren Lösungen. Die Auskunft, man könne in Einzelfällen Bohlen auch durchschneiden und im Wasser wieder verschweißen, konnte da nicht beruhigen, und so sorgte der Vorschlag Frau Tonns vom Kreuzberger Grünflächenamt für einiges Aufsehen, anstelle von Stahlspundwänden eine eigentlich alte Methode anzuwenden, nämlich den sog. Berliner Verbau, d. h. eine Trägerbohlwand zu errichten, deren Einbringung nicht eine solch enorme Arbeitshöhe benötige, dass Bäume in Mitleidenschaft gezogen würden, sondern bei der zwischen — allerdings einzurammenden oder -zubohrenden — T-Trägern aus Stahl Wände aus waagrechten Holzbohlen eingezogen werden. Wenn diese Lösung, die Hildebrandt „altneu“ nannte, was so oder so etwas verwundert, wenn sie auch beim WSA auf Skepsis stieß — z. B. wegen der auch hier erforderlichen Tiefe, aber schwer zu bewerkstelligenden Gründung; der mangelnden Wiederverwendbarkeit der Konstruktion im Falle des Provisoriums; der Notwendigkeit der Rammung etc. —, wurde gleichwohl deutlich, dass eben nicht, wie behauptet, bereits alle Varianten durchgeprüft worden sind!